Das Treffen der richtigen Töne ist für Anfänger beim Geige lernen eine große Herausforderung, finden sich doch auf dem Griffbrett von Haus aus weder Bünde noch Markierungen. Prinzipiell ist es auch empfehlenswert, die Grifftechnik im Geigenunterricht möglichst ohne Griffbrettmarkierungen zu lernen, um gleich zu Beginn eine enge Kopplung zwischen Höreindruck und Finger- bzw. Handstellungen zu erreichen. Falls dies aber gar nicht klappt und mithilfe des Gehörs eine hinreichende Orientierung zunächst nicht möglich scheint, kann eine Markierung des Griffbretts mit Aufklebern, die einen haptisch-taktilen Anhaltspunkt für die Finger und die Hand liefern, sinnvoll sein.
Mit der folgenden Anleitung in drei Schritten markiert man die Töne für die erste Griffart auf der Geige (siehe ➥ Töne auf der Geige greifen: die erste Griffart) und fertigt eine Griffhilfe zum Aufkleben auf das Griffbrett mit einfachsten Mitteln selbst an. Diese Methode eignet sich übrigens für alle Geigengrößen bzw. Griffbrettlängen. Man benötigt:
Zunächst messen wir die Spielmensur der Geige ab. Unter der Spielmensur versteht man die Länge der schwingenden Saite (die Strecke zwischen Steg und Obersattel; siehe auch ➥Aufbau der Geige). Wir bezeichnen sie hier mit der Variablen x.
Für die Griffhilfe eigenen sich selbstklebende Etiketten, die wir in vier Streifen von 5 x 50 mm schneiden.
Die Positionen für die Etiketten markieren wir mit einem weichen Bleistift auf den Rändern des Griffbretts, indem wir vom Obersattel (siehe auch ➥Aufbau der Geige) folgende Längen abmessen:
Die Streifen kleben wir anschließend so, dass der untere Rand mit den Bleistiftmarkierungen abschließt:
Die Markierungen auf dem Griffbrett leisten zu Beginn des Unterrichts erste Ansatzpunkte für die grundlegende Orientierung der Finger hinsichtlich der Tonhöhen. Sobald ein wenig Sicherheit bezüglich der Abstände besteht, sollten die Aufkleber entfernt werden, um das Greifen der Töne (und die notwendigen Korrekturbewegungen) auf der Geige konsequent mithilfe des Gehörs zu schulen.