Wie bei jedem interessanten und vielschichtigen Thema, gibt es auch beim Geige lernen eine ganze Reihe von wichtigen Spezialbegriffen, die man zweifelsfrei nach und nach im Vorübergehen lernen kann. Die Kenntnis einiger elementarer Begriffe bedeutet aber in den ersten Geigenstunden einen kleinen Startvorteil.
Abstrich und Aufstrich. Diese Begriffe bezeichnen die Strichrichtung des Bogens. Unter Abstrich versteht man die Strichrichtung von Frosch Richtung Spitze, Aufstrich von Spitze Richtung Frosch.
1., 2., 3., 4. Finger. Beim Geige spielen wird (wie auch bei den meisten anderen Saiteninstrumenten) der Daumen nicht zum Greifen der Saiten benützt. Die Finger der Greifhand werden wie folgt nummeriert: Zeigefinder = 1. Finger, Mittelfinger = 2. Finger, Ringfinger = 3. Finger, kleiner Finger = 4. Finger. Die Zahl Null steht für die nicht gegriffene, die sogenannte „leere“ Saite.
G-D-A-E. So heißen die Saiten der Geige bzw. die Stimmtöne nach denen die leeren Saiten gestimmt werden. Die G-Saite ist die dickste und am tiefsten klingende, die E-Saite die dünnste und am höchsten klingende Saite.
Obere Hälfte, untere Hälfte, Mitte. Damit werden die entsprechenden Regionen des Geigenbogens bezeichnet. Bogeneinteilung ist nicht nur am Anfang des Unterrichts ein wichtiges Thema.
Schwerpunkt. Der Schwerpunkt des Bogens (man findet ihn leicht, wenn man die Bogenstange auf dem Zeigefinger balanciert) ist eine wichtige Bogenstelle, an der bestimmte Stricharten oder Akkorde gut gelingen.
Kantung des Bogens. Der Bogen wird beim Geige spielen gekantet – ganz ähnlich wie beim Skifahren. Gekantet wird stets nach außen (Richtung Schnecke), in einem Winkel von etwa 30–60 Grad.
Töne binden. Auf der Geige werden sehr häufig mehrere Töne pro Bogenstrich gespielt. Beim legato-Spiel versucht man diese Verbindung möglichst sanft und gleichmäßig klingen zu lassen.
Kontaktstelle. Die Kontaktstelle bezeichnet jene Stelle, an welcher der Bogen die Saite berührt. Gestrichen wird zwischen Griffbrettende und Steg. Das Ändern der Kontaktstelle (etwa wenn näher beim Steg oder näher beim Griffbrett gestrichen wird) bewirkt eine Veränderung des Klanges.
Pizzicato. Beim Pizzicato wird die Saite nicht mit dem Bogen gestrichen, sondern gezupft – auf der Geige stets mit dem Zeigefinger der Bogenhand.
Gerade Streichen! Vor allem zu Beginn des Unterrichts eine der häufigsten Ausrufe des Geigenlehrers. Gerade ist der Bogenstrich dann, wenn sich die Streich-Bewegung in einem 90 Grad Winkel zur Saite vollzieht.
Intonation und sauberes Spielen. Intonation ist die Kunst, die Tonhöhe möglichst exakt zu greifen – auf der Violine bisweilen echte Millimeterarbeit. Um einen Ton zu erhöhen, schiebt man den Finger in Richtung Steg, und vice versa. Wichtig dabei ist es, die Handposition nicht durch Dreh-Bewegungen zu verändern.